Skip to main navigation Skip to main content Skip to page footer

FAQ zum freien Warenverkehr

Maschinenrichtlinie verpflichtend anzuwenden?

Frage:
Muss ein Maschinenhersteller die europäische Maschinenrichtlinie einhalten oder ist die Richtlinie nur eine Empfehlung?

Antwort:
Die Maschinenrichtlinie ist eine europäische Richtlinie nach Artikel 95 EG-Vertrag. Diese Richtlinien richten sich an den Mitgliedstaat und nicht an den einzelnen Bürger. Die Mitgliedstaaten der Gemeinschaft sind dann verpflichtet solche Richtlinien 1:1 in nationales Recht zu übernehmen und damit den Inhalt dieser Richtlinien für den einzelnen Bürger verbindlich zu machen.

In der Bundesrepublik ist die Maschinenrichtlinie über das Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSG) in Verbindung mit der Maschinenverordnung (9. GPSGV) in nationales Recht übernommen worden. Da es sich hierbei um eine 1:1 Umsetzung handelt (s. o.) kann sich der Hersteller allerdings inhaltlich genauso gut an der Maschinenrichtlinie ausrichten. Das hat den Vorteil, dass ihn auch in den anderen Mitgliedstaaten jeder (Fachmann) versteht.

Die zuständigen Behörden müssen allerdings ihre Maßnahmen auf das nationale Recht abstützen, da nur dies die Bürger bindet.

Übergangsphase alte / neue Maschinenrichtlinie?

Frage:
Die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG ist am 29.6.2006 in Kraft getreten. Die Mitgliedstaaten mussten die nationalen Rechtsvorschriften erlassen, um dieser Richtlinie spätestens ab dem 29.12.2009 nachzukommen.

Bedeutet dies, dass die die neue Maschinenrichtlinie auch schon vor dem 29.12.2009 parallel zur "alten" Maschinenrichtlinie angewendet werden konnte?

Antwort:
Nein, die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG war von den Mitgliedstaaten ab dem 29.12.2009 anzuwenden (siehe Artikel 26 Abs. 1). Bis zu diesem Zeitpunkt galt für den Hersteller die Maschinenrichtlinie 98/37/EG. Eine Übergangszeit, in der beide Richtlinien nach Wahl des Herstellers parallel angewendet werden konnten, war nicht vorgesehen.

Eine "echte" Übergangszeit bestand lediglich für Schussgeräte, für die vom 29.12.2009 bis zum 29.6.2009 neben der Maschinenrichtlinie nach Wahl des Herstellers auch "altes" nationales Recht angewendet werden konnte.

Die EU-Kommission hatte hierzu Folgendes veröffentlicht:

1 Question:
Is there a transition period for application of Directive 2006/42/EC?

Answer :
In general, there is no transition period, in the sense of a period during which both the current Machinery Directive and the new Machinery Directive are applicable (with one exception: there is a transition period until 29th June 2011 for the particular case of portable cartridge-operated fixing and other impact machinery).

However there is a period of adaptation, since the provisions of the Directive 2006/42/EC become applicable on 29th December 2009. During this period, all of the stakeholders concerned will be able to take the necessary steps to ensure a smooth transition from the current Directive to the new Directive.

2. Question:
Can manufacturers anticipate application of the new Machinery Directive?

Answer:
Yes and no. Manufacturers can and should anticipate application of Directive 2006/42/EC from a practical and technical point of view, however, from a formal, legal point of view, the Directive cannot be applied before 29th December 2009:

  • From the practical and technical point of view, manufacturers are encouraged to review their products without delay and adapt them as necessary to take account of the requirements of the new Directive. While machinery placed on the market before 29th December 2009 must continue to comply with Directive 98/37/EC, it can be assumed that a product that complies with the essential requirements of the new Machinery Directive continues to comply with the current Directive.
  • From the formal, legal point of view, machinery can only be placed on the market with reference to Directive 2006/42/EC as from 29th December 2009.